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Montag, 11. Januar 2021

Die Impfstrategie des Kantons Zürich darf nicht reaktiv sein

Dem Tages-Anzeiger vom 7. Januar war zu entnehmen, dass der Kanton Zürich vier grosse Impfzentren plant, in denen sich die Bevölkerung gegen Covid-19 impfen lassen kann. Die Ausschreibung dazu sei am Silvesternachmittag erfolgt. Warum dies erst jetzt geschieht, ist unerklärlich.

Dass die Impfstoffe bald zur Verfügung stehen würden, war spätestens im Herbst 2020 klar, warum nicht dann, für den ganzen Kanton proaktiv reagiert wurde, ist nicht nachvollziehbar. Andere Kantone wie Basel oder Thurgau haben gezeigt, dass dies sehr wohl möglich ist. Der Kanton Zürich hat somit wertvolle Zeit verloren und findet sich in einer reaktiven Rolle wieder. Jetzt muss auf einmal alles sehr schnell gehen; Andere sollen es richten, denn die ersten Impfungen in diesen neu erstellten Impfzentren sollen ab Februar verabreicht werden können.

 

Es stellt sich die Frage, ob sich bei dem gesprochenen Entgelt pro Impfung private Anbieter oder Spitäler finden lassen und mit dem Geld alle Kosten gedeckt sind. Dies ist wohl kaum der Fall. Somit besteht das Risiko, dass zusätzlich Zeit verloren geht.

 

Dazu kommt, dass die Aufklärung der Bevölkerung nicht nur hätte früher beginnen müssen, sondern auch die Art und Weise der Kommunikation in Bezug auf die Anmeldung für impfwillige Risikopersonen, hätte, zurückhaltend formuliert, so stattfinden können, dass weniger irritierte und frustrierte Menschen ohne Auskunft und ohne Impftermin sich selbst überlassen gewesen wären. Auch hier hat der Kanton wertvolle Zeit verloren.

 

Denn Zeit bedeutet Menschenleben! Je schneller geimpft werden kann, desto weniger Todesfälle und vor allem auch schwere Verläufe mit Folgeerkrankungen und damit einem beschwerlicheren Leben, wird es geben.

 

Die Covid-19-Impfung ist momentan der einzige Hoffnungsschimmer, der Licht am Ende des Covid-Tunnels erkennen lässt. Je schneller Risikopersonen, das Gesundheitsfachpersonal und die Gesamtbevölkerung geimpft werden können, um so rascher nimmt der Druck im Gesundheitssystem ab und das Leben kann wieder in normaleren Bahnen verlaufen. Das ist insbesondere auch für die wirtschaftliche Erholung und für die Arbeitsplätze ausschlaggebend und elementar. Zeit bedeutet also nicht nur Menschenleben, sondern auch wirtschaftliche Erholung!

 

Die Grünliberalen fordern den Zürcher Regierungsrat deshalb auf, bei der Impfstrategie auf die Überholspur zu wechseln und alles daran zu setzen, dass im Kanton Zürich die Zürcher Bevölkerung so schnell wie möglich geimpft wird.

 

Das Motto der Stunde lautet «impfen, impfen, impfen».